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Tektite und Impaktgläser - Streufelder

Tektite und Impaktgläser - Streufelder

Tektite und Impaktgläser - Varietäten

Name Region / Staat Alter in Jahren Impakt-Krater
01 = Bediasit Texas / USA 34.000.000 Unbekannt
02 = Moldavit a Tschechische Republik 14.800.000 Nördlinger Ries / BRD
02 = Moldavit b Tschechische Republik 14.800.000 Nördlinger Ries / BRD
03 = Irghizit Kasachstan 1.000.000 Zhamanslin Krater
04 = Libysches Glas Libyen / Ägypten 28.000.000 Unbekannt
05 = Ivorit Elfenbeinküste 1.200.000 Lake-Bosumtwi Krater
06 = Indochinit Thailand 700.000 Unbekannt
07 = Rizalit Philippinen 700.000 Unbekannt
08 = Australit Australien 700.000 Unbekannt
09 = Darwin Glas Tasmanien 700.000 Darwin Krater
10 = Atacamait Chile 12.000 Unbekannt
11 = Wabar Impaktglas Saudi-Arabien 290 - Prescott et al (2004) Wabar Krater 11/64/116 m

Wabar - Impaktglas Perle 0,10 g

Atacamait - Impaktiglas 0,455 g

Tektite und Impaktgläser - Belegstücke

   
Irghizit - Kasachstan   Libysches Glas - Libyen/Ägypten   Indochinit - Thailand
   
Rizalit - Philippinen   Australit - Australien   Darwin Glas - Tasmanien

Kurz-Info
Tektite (vom griechischen tektos = geschmolzen) sind Gesteinsgläser, die in wenigen Streufelder auf der Erde vorkommen. Diese Streufelder (Streuellipsen) sind lokal begrenzt und nur hier findet man die unterschiedlichen Arten von Tektiten. Lange Zeit wurde eine irdische oder extraterrestrische Bildung der Tektite in Fachkreisen diskutiert. Spekulative Erklärungsversuche wie Mondgestein, außerirdische Gesteinsgläser oder vulkanisches Gestein machten die Runde. Tatsächlich aber lässt sich in mehreren Fällen den Gesteinsgläsern definitiv ein Impaktkrater zuordnen.

Tektit - Moldavit 13,2 g

Impakt - Schematische Darstellung

   
       

Moldavite Entstehung
Nördlinger Ries. Die Entstehung der Tektite lässt sich sehr anschaulich an dem Beispiel der Moldavite erklären.

Schauplatz der Katastrophe, die Schwäbische Alb. Vor 14,8 Millionen Jahren rasten zwei kosmische Körper durch die atmospährischen Schichten unseres Heimatplaneten. Ziel ihrer Attacke, die Region östlich von der heutigen Stadt Stuttgart. Aufgrund ihrer gewaltigen Massen versagte das irdische Schutzschild die Atmosphäre, und die superschnellen Eindringlinge schlugen deshalb ungebremst auf die Erdoberfläche. Die unvorstellbare Wucht ihres Aufpralls bildeten das Steinheimer Becken sowie das Nördlinger Ries.

Diese Kraterbildung verlief in zwei Phasen. Während der Aufprallphase bewirkte die entfesselte Energie (250 000 Hiroshima-Atombomben), dass die außerirdischen Projektile in einem einzigen Augenblick die bekannten Krater formten. Hierbei wurden in Bruchteilen einer Sekunde die betroffenen Erdschichten und der Körper selbst extrem zusammengepresst sowie immens erhitzt. Dies hatte zur Folge, dass aus dem Kontaktbereich zwischen dem eindringenden Körper und dem Untergrund, Strahlen geschmolzenen Materials mit bis zu 25-facher Schallgeschwindigkeit ausgeschleudert wurden. Die heißen Gesteinsfetzen kühlten während ihres Fluges ab und erstarrten zu Gesteinsgläsern. Ferner erhielten die Moldavite (alle Tektite) ihre typische Form und die spezifischen Oberflächenstrukturen.

Die nachfolgende Phase ließ den kosmischen Einschlagskörper schlagartig verdampfen. Schreckliche Bilanz der Sekundenkatastrophe, alles Leben im Umkreis von etwa 200 Kilometer war mit Sicherheit ausgelöscht. Freigesetzte Staubmassen gelangten in die Erdatmosphäre, behinderten den Ablauf der Fotosynthese und es kam zu drastischen ökologischen Folgekatastrophen.

Die gebildeten Moldavite werden seit ungefähr 200 Jahren auf den Feldern an der Moldau gefunden. Demzufolge legten die ausgeschleuderten Moldavite einen Flug von über 400 Kilometer zurück. Die kleinen Streufelder befinden sich bei Ceske Budejovice (Budweis) in Südböhmen, ferner bei Trebic westlich von Brünn in Mähren. Die flaschengrünen Moldavite weisen viele verschiedene interessante Formen auf, besonders klare Exemplare finden als Cabochon oder im Smaragdschliff facettiert, Verwendung als Schmucksteine.

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